Kernkraftwerk Emsland erhöht Effizienz – Luftströmung durch technische Umrüstungen optimiert

KKE erzeugt mehr Strom bei gleichbleibenden Energieeinsatz

pm Lingen. Ohne Wasser läuft in einem Kernkraftwerk nichts: Aus Wasser wird Dampf, der eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Das kalte Wasser aus dem weithin sichtbaren Kühlturm kondensiert den Dampf schließlich wieder zu Wasser. Jetzt haben die Ingenieure im Kernkraftwerk Emsland (KKE) in Lingen die Luftströmung in dem 152 Meter hohen Kühlturm optimiert. Durch technische Umrüstungen kann die Luft nun noch besser einströmen und das herunterfließende Wasser effektiver abkühlen. „Für das Kraftwerk ergibt sich dadurch ein leicht verbesserter Wirkungsgrad. Bei gleicher eingesetzter Energiemenge wird mehr Strom erzeugt“, erklärte Jürgen Haag, der Leiter des Kernkraftwerks.

 

Geschlossener Kreislauf
Ein großer Teil des Wassers wird im Kraftwerk genutzt, um die im Kessel oder Reaktor erzeugte Wärme aufzunehmen. Dabei verdampft das Wasser. Der energiereiche Dampf treibt eine Turbinen- und Generatorwelle an, um Strom zu erzeugen. Anschließend wird der Dampf in einem geschlossenen Kreislauf wieder verflüssigt, damit erneut Wärme aufgenommen werden kann. Allein durch die Turbine des KKE werden pro Sekunde über 2100 Kilogramm Dampf geleitet.

 

Ein weithin sichtbares Zeichen für den Kraftwerksbetrieb sind die Wasserdampfschwaden über dem Kühlturm. Sie entstehen in einem weiteren Kreislauf. Zwischen dem Kühlturm und dem Dampfkondensator wird Wasser umgewälzt. Im KKE sind das in jeder Sekunde rund 44 000 Liter, was in etwa dem Inhalt von 200 Badewannen entspricht. Im Kühlturm verrieselt das warme Wasser und wird von der Umgebungsluft abgekühlt. Dabei verdunstet ein Teil und bildet die gewaltige Dampfwolke. Rund 1000 Liter pro Sekunde entweichen so in die Atmosphäre. Beim Verdampfen von einem Liter Wasser entstehen dabei 1673 Liter Dampf. Der Wasserverlust wird aus der Ems ersetzt.

 

Nähere Info im montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags bis 16 Uhr geöffneten Informationszentrum am Hilgenberg. Für eine Kraftwerksbesichtigung ist eine Anmeldung unter Tel. 05 91/806 1611 erforderlich.

 

 

Ems-Zeitung
Ausgabe vom 04. April 2013
Ressort Kreis Emsland