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Ökonomen erwarten rosige Zeiten für das Emsland

Studie bestätigt erneut prognostiziertes Wachstum für die Region

Der Westen Niedersachsens darf sich auf der Gewinnerseite sehen. Während bundesweit rund 80 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte bis ins Jahr 2030 ein Verlust an Arbeitsplätzen bevorsteht, kann die Region offenbar weiterhin auf kräftiges Wachstum hoffen.


Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine kürzlich veröffentlichte Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Demnach steht der Region ein Beschäftigungszuwachs von bis zu zehn Prozent bevor – obwohl etwa in Teilen des Emslands schon heute von Vollbeschäftigung zu sprechen ist.


So sind bereits in den vergangenen Jahren in der Region mehrere Zehntausend neue Arbeitsplätze entstanden. In den Jahren 2000 bis 2011, diesen Zeitraum betrachtet die Studie rückblickend, ist die Zahl der Arbeitnehmer im Emsland um 21 Prozent von 137.800 auf 167.000 gestiegen. Das ergibt Platz sechs unter den deutschen Boomregionen.
Ebenfalls in der Spitzengruppe ist der Kreis Leer mit 23 Prozent Zuwachs zu finden. Es folgen die Grafschaft Bentheim und die Kreise Aurich und Osnabrück (jeweils plus 13 Prozent). Im benachbarten Nordrhein-Westfalen legte der Kreis Steinfurt zehn Prozent zu. Einzig die Stadt Osnabrück konnte – etwa wegen der Insolvenz des Autobauers Karmann – nur magere 1,6 Prozent erreichen.


Die Entwicklung spiegelt sich im regionalen Arbeitsmarkt wider. Die Arbeitsagentur in Meppen vermeldete für Juni eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent – quasi Vollbeschäftigung. Im gesamten Emsland sind gerade einmal 3,2 Prozent ohne Arbeit. Im Landkreis Osnabrück sind es 3,9 Prozent.


Für die Jahre bis 2030 erwarten die Forscher eine ähnliche Entwicklung im Nordwesten. Egal welches der vier untersuchten Szenarien eintritt – ob es so weiter geht wie in der Vergangenheit, die Starken noch stärker werden, sich alle Regionen annähern oder alle profitieren –, das Emsland kann glänzen. Zwischen acht und zehn Prozent beträgt das prognostizierte Plus bei Arbeitsplätzen. Im Kreis Leer liegt der Wert um sechs, im Kreis Osnabrück bei fünf Prozent. Während die Grafschaft Bentheim ein Plus von bis zu zwei Prozent erwarten kann, steht der Stadt Osnabrück ein Rückgang zwischen einem und vier Prozent bevor.


Zu den Gründen, warum es im Nordwesten besser läuft als anderswo, zählt Georg Stegemann, PwC-Partner in Osnabrück, die mittelständisch geprägte Wirtschaft mit nahezu geschlossenen Wertschöpfungsketten. Diese weise etwa die Nahrungsmittelindustrie auf. Von der Erzeugung über Schlachthöfe bis hin zur Vermarktung – alle Schritte erfolgen in der Region. Ähnlich sieht es bei der Landtechnik aus. Weitere Faktoren seien vergleichsweise günstiger Wohnraum und eine gute Infrastruktur.

 

Aus der Online-Ausgabe vom 27. Juli 2014