Investition im Kernkraftwerk

Anlagenrevision: Turbine mit ca. 12 Millionen Euro größter Einzelposten

Das Kernkraftwerk Emsland (KKE) wird am Freitag, 16. Mai, zur diesjährigen Anlagenrevision mit planmäßigem Brennelementwechsel heruntergefahren. Während des abgelaufenen Betriebsjahres konnten im Kraftwerk rund 11,4 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert werden. „Der kontinuierliche, sichere Betrieb unserer Anlage deckt den Strombedarf für rund dreieinhalb Millionen Haushalte“, erläuterte Jürgen Haag, Leiter des Kernkraftwerks Emsland, in einer Pressemitteilung.

Wesentlich bestimmt wird die Revision in diesem Jahr vom Austausch des Hochdruckteils der Dampfturbine im Maschinenhaus. „Mit rund zwölf Millionen Euro ist die neue Turbine nicht nur der teuerste Einzelposten, der Umbau ist auch der zeitbestimmende Faktor für den gesamten Revisionsablauf.“ Direkt nach dem Abschalten des Kraftwerks beginnen die Arbeiten im Maschinenhaus, und erst nach Abschluss des Turbinenumbaus kann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden. Durch das optimierte Design der neuen Hochdruckturbine wird das Kraftwerk bei gleichbleibendem Brennstoffeinsatz zukünftig etwa zehn grüne Megawatt mehr Strom erzeugen können.

Neben dem Turbinenaustausch sind insgesamt rund 5800 Einzelarbeiten für die gesamte Revision eingeplant. Darunter eine Generatorinspektion und die Sanierung der Wasserverteilungskanäle im Kühlturm. Der Reaktorkern wird beim 26. Brennelementwechsel mit 44 neuen Brennelementen bestückt. Nach Abschluss der Arbeiten müssen Haag zufolge alle Betriebssysteme ihre einwandfreie Funktion in mehr als 900 Prüfungen nachweisen. Um alle Arbeiten und Kontrollen termingerecht auszuführen, wird das Kraftwerkspersonal in der Revision von rund 1400 Fachleuten von Partnerfirmen unterstützt. Dazu zählen auch etwa 50 Sachverständige.

 

 

Lingener Tagespost
Ausgabe vom 16.05.2014
Ressort Kreis Emsland