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Frischer Wind für junge Forscher

Firma Rosen und Marianum Meppen veranstalten ersten Experimentiertag

Ab 9 Uhr Arbeit am Projekt, danach gemeinsames Essen mit dem Team, letzte Feinschliffe und anschließend Ergebnispräsentation: Einen richtigen Arbeitstag haben 27 Schüler des Gymnasiums Marianum Meppen bei der Firma Rosen in Lingen verbracht und dabei buchstäblich messbaren Erfolg gehabt.


Keine Bewegung auf dem Bildschirm. Gebannt schauen die jungen Forscherinnen auf das Oszilloskop, rücken ihren Ventilator noch einmal zurecht. „Vorbei!“, ruft es aus dem Publikum, und schon macht sich die nächste Gruppe für ihren Versuch bereit. Doch dann, wie aus heiterem Himmel, beginnen sich fünf Plastikbecher im Ventilatorwind zu drehen. Endlich zeigt auch die Kurve auf dem Bildschirm an, dass das Oszilloskop etwas messen kann: Das Modell der Mädchen funktioniert, sie haben Strom erzeugt.

 

Wer diese und ähnliche Szenen im „Innovation-Center“ der Firma Rosen am Lingener Seitenkanal miterlebte, weiß, was Patrik Rosen, bei der Firma fürs Marketing und die PR zuständig, mit „Spaß an Naturwissenschaften und Technik“ meint. Hier hatten sich 27 Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse des Marianums in Meppen eingefunden, um gemeinsam mit der Firma Rosen den ersten Experimentiertag zu begehen.

 

Mit den Zeugnisferien bereits in Sichtweite, holten die Nachwuchsforscher alles aus sich heraus, um innerhalb von gut sieben Stunden in Kleingruppen mit sachkundiger Begleitung Windkraftanlagen zu bauen und zu präsentieren. Die Zutaten hierfür: ein Koffer voller Material, von Plastikbechern über Nägel bis hin zu Magneten sowie jede Menge Kreativität und Ehrgeiz. Garniert wurde das Ganze mit einem Mittagessen in der Firmenkantine – schließlich hatten die jungen Gäste aus Meppen ganze Arbeit geleistet.

 

Dass dabei die Lehrer zunächst auf Distanz blieben, war geplant. So überließen Physik- und Klassenlehrer Thorsten Schepers sowie Schulleiter Leo Pott die Unterstützung der jungen Techniker Mitarbeitern der Firma.

Schließlich sollte es kein Unterrichtstag werden, wie Patrik Rosen betonte: „Unser Ziel ist es, Begeisterung für Naturwissenschaften in einem ungezwungenen Umfeld zu wecken und mit Vorurteilen gegenüber technischen Berufen und ihren Menschen aufzuräumen.“

 

Die Stoffvermittlung stehe nicht im Vordergrund. Dass dennoch wichtige Grundlagen für den Physikunterricht gelegt wurden, nahmen die Beteiligten bereitwillig in Kauf. So freute sich Schepers über die Begeisterung der Schüler für „sein“ Fach, die sich unter anderem an einem engagierten Wettbewerb um die leistungsstärkste Maschine zeigte, in dessen Verlauf einige Flaschen Softdrinks als Nervennahrung der jungen Forscher herhielten.

 

Die höchste gemessene Spannung erreichte das Siegerteam am Ende mit 730 Millivolt, was die Anwesenden mit ausdauerndem Applaus quittierten. Den erhielten an diesem Nachmittag alle Beteiligten, sodass Schulleiter Pott im Namen seiner Schüler sprach, als er der Firma Rosen mit den Worten dankte: „Wir durften hier einen tollen Tag verbringen, an den wir noch lange zurückdenken werden.“

 

Dass die Firma unter diesen Umständen eine Wiederholung des Experimentiertages plant, kann kaum verwundern. „Dabei hoffen wir auf reges Interesse der Schulen in der Region“, so Patrik Rosen.

 

Und als sich nach einem ereignisreichen Tag die Schüler auf den Rückweg nach Meppen machten, hatten sie nicht nur jede Menge spannender Eindrücke im Gepäck, sondern auch fünf kleine Kraftwerke, die in jeder Hinsicht für frischen Wind sorgen.

 

 

Lingener Tagespost
Ausgabe vom 31.01.2014
Ressort Lokales