Starker Wirtschaftsstandort: 608 neue Arbeitsplätze im Jahr 2015 geschaffen
Strukturdaten zum Wirtschaftsstandort vorgestellt
Lingen. Erstmals über 26.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 608 neue Arbeitsplätze innerhalb eines Jahres und eine Kaufkraft der Lingener von zusammengezählt 293,5 Millionen Euro – diese Zahlen aus den Strukturdaten für das Jahr 2015 belegen eindrucksvoll, dass der Wirtschaftsstandort Lingen floriert. „Die Stadt Lingen ist nicht nur als Wohnort, sondern auch als Wirtschaftsstandort äußerst attraktiv. Rund 700 Gewerbebetriebe haben sich seit 2005 neu bei uns angesiedelt, so dass wir aktuell bei 3.551 liegen. Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden rund 3.200 neue Arbeitsplätze in unserer Stadt geschaffen, so dass wir jetzt erstmals die Marke von 26.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten übersprungen haben“, freut sich Oberbürgermeister Dieter Krone über die positive Entwicklung.
Stetige Zuwächse seien in allen Branchen zu verzeichnen. „Zu den mit Abstand stärksten Branchen zählen das verarbeitende Gewerbe mit 5.181 Beschäftigen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit 5.066 Beschäftigen“, erklärt Ludger Tieke, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. Gerade der Gesundheitssektor spiele eine wichtige Rolle. „Es geht dabei nicht nur um die damit verbundenen Arbeitsplätze, sondern auch um die gute medizinische Versorgung der Bürger, die wir in Lingen sicherstellen können. Das ist ein wichtiger Standortfaktor und Anreiz, um hierher zu ziehen“, so Tieke. Dass auch von außen wahrgenommen wird, dass Lingen attraktive Arbeitsplätze bietet, zeigt der Blick auf die Ein- und Auspendler. „Die Zahl derjenigen, die aus den umliegenden Städten und Gemeinden nach Lingen zum Arbeiten pendeln, nimmt weiter zu und liegt deutlich über der Zahl der Auspendler“, sagt Lingens Erster Stadtrat Stefan Altmeppen. „Unser Ziel ist es, viele dieser Einpendler auch zu Einwohnern zu machen.“
Im Hinblick auf freie Gewerbeflächen verweist Oberbürgermeister Krone auf die 31 Gewerbe- und Industriegebiete sowie den IndustriePark Lingen. Derzeit könne die Stadt interessierten Unternehmen im gesamten Stadtgebiet freie Flächen in unterschiedlichen Größen anbieten. „Da die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken groß ist, wollen wir jedoch weitere Flächen erwerben, um für die Zukunft gerüstet zu sein“, betont Krone. Ein großes Interesse an Neuansiedlungen oder Erweiterungen bestehender Betriebe bestätigt auch Wirtschaftsförderer Tieke. Das Team der Wirtschaftsförderung habe im vergangenen Jahr 344 ortsansässige und auswärtige Unternehmen bei Grundstücks- und Immobiliengeschäften sowie bei Projektentwicklungen beraten. „Wir merken, dass Lingen zunehmend auch für Startup-Unternehmen als Standort interessant ist, beispielsweise in der IT-Branche“, sagt Tieke. Hier mache sich auch die unmittelbare Nähe zum Hochschulstandort in Lingen bemerkbar.
Erfreulich sei laut Oberbürgermeister Krone weiterhin der Blick auf die sogenannten Kaufkraftkennziffern. Die Kaufkraft in Lingen sei nach den aktuellen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von 2014 erneut um 3,5 Millionen auf 293,5 Millionen Euro im Jahr 2015 angestiegen. 2013 habe der Wert noch bei 277,4 Millionen Euro gelegen. „Diese Zahl ist insbesondere für die Ansiedlung neuer Einzelhandelsunternehmen relevant. Die achten sehr genau darauf“, erklärt Krone. Ein weiterer ausschlaggebender Wert sei zudem die Einzelhandelszentralität. Dieser Wert liege aktuell bei 129,4. Zur Erklärung: Ein Wert von über 100 zeigt die Anziehungskraft einer Stadt an.
Einen kleinen Wermutstropfen gebe es laut Krone hingegen beim einzelhandelsrelevanten Umsatz. „Dieser Umsatz ist um knapp 10 Millionen Euro bzw. um drei Prozent auf nun 333,8 Millionen Euro gefallen, was aber immer noch ein guter Wert ist“, beschreibt Krone. Die rückläufigen Zahlen führt er auf den Online-Handel sowie auf ein fehlendes Angebot im Bereich der Lebensmittel- und Drogeriemärkte in Lingen zurück. „Uns ist bewusst, dass wir bei den Einkaufsangeboten für den täglichen Bedarf attraktiver werden müssen. Hier besteht Nachholbedarf. Aber daran arbeiten wir bereits“, so Krone.