Seit 100 Tagen im Amt
Neuer Leiter: Seit dem 1. August 2015 leitet Dr. Hans-Peter Flicke die Erdgasblöcke am Kraftwerksstandort Lingen. Nach den ersten Monaten an der neuen Wirkungsstätte ist es Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.
Seit 1992 verantwortet Dr. Hans-Peter Flicke bereits verschiedene Positionen bei RWE – zuletzt als Produktionsleiter im Gersteinwerk in Werne. „Hier in Lingen konnte ich die Verantwortung für eines der weltweit modernsten und effizientesten Gaskraftwerke mit hochmotivierter Mannschaft übernehmen“, erläutert Flicke. Der Neubau der GuD-Anlage (BlockD) und die Modernisierung der Blöcke B/C haben den Standort für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb optimal aufgestellt. In den Standort wurde in den vergangenen Jahren umfangreich investiert: rund 700 Millionen Euro. Trotzdem bleibt es eine herausfordernde Aufgabe, die Anlage unter den derzeit unsicheren Rahmenbedingungen im Strommarkt zu positionieren. „Bereits unter der Leitung von Heinz-Jürgen Wüllenweber wurde begonnen, das Lingener Gaskraftwerk kontinuierlich zu optimieren, und das unter schwierigen Bedingungen“, berichtet der 55-Jährige. Die Anlagen sind durch ihre große Flexibilität jetzt optimal auf das Zusammenspiel mit regenerativen Energien abgestimmt. Durch die weitere Absenkung des sogenannten Mindestlastpunktes in den letzten Wochen konnte die Anlage noch exibler in den Markt integriert werden. Flicke und seine Betriebsmannschaft erwarten durch diese Maßnahme eine erhöhte Anzahl von Anforderungen und Betriebsstunden. Hauptaufgabe von Flicke ist es, das Kraftwerk wirtschaftlich am Markt zu betreiben und damit den Kraftwerksstandort und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Der erst 2010 ans Netz gegangene Block D des Kraftwerks war 2013 nur zu 16 Prozent und 2014 nur noch zu 12 Prozent ausgelastet. Erfreulicherweise erhöhten sich die Einsatzzeiten aller drei Kraftwerksblöcke im letzten Quartal des laufenden Jahres. Da der Hauptgrund eine für die regenerative Stromerzeugung ungünstige Großwetterlage war, lässt sich daraus jedoch keine Prognose für die Zukunft ableiten. Daran zeigt sich aber, wie wichtig weiterhin die Einsatzmöglichkeit von exiblen konventionellen Kraftwerken im deutschen Stromnetz ist. „Es wird auch in Zukunft nicht viele Betriebsstunden geben, aber wenn sich Einsatzchancen bieten, werden wir da sein“, erklärt Flicke, wie sich der Standort auf die dramatisch geänderten Bedingungen einstellt.
Dieser Bericht erschien in dem Nachbarschafts-Magazin der RWE Power AG, "hier", Ausgabe 2/2015, Seite 12.