Industrielle Inseln im Park

Mehrwöchige Revision des Kernkraftwerkes Emsland abgeschlossen

RWE investierte rund 19 Millionen Euro

Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE und zu 12,5 Prozent EON. In die mehrwöchige Revision investierte RWE nach eigenen Angaben rund 19 Millionen Euro. Dabei wirkten bis zu 1300 zusätzliche Mitarbeiter mit. „Das Kraftwerk ist damit optimal auf das kommende Betriebsjahr vorbereitet“, berichtete Jürgen Haag, Leiter des Kernkraftwerks. „Neben guter Vorbereitung der Arbeiten ist ebenfalls ein vertrauensvolles Miteinander von Mitarbeitern der eingesetzten Partnerfirmen- und unserem Eigenpersonal für eine Revision in dieser Größenordnung unabdingbar“, erklärte Haag weiter.

 

  

Rund 820 Prüfpunkte

Für den insgesamt sehr guten Verlauf der Revision danke er allen Beteiligten. Insgesamt wurden während dieser Revision unter anderem rund 820 wiederkehrende Prüfungen durchgeführt. Sicherheitstechnisch relevante Abweichungen sind dabei nach Ministeriumsangaben nicht aufgetreten. Während des Stillstands wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert.

 

Hierbei wurde an insgesamt drei Brennelementen jeweils eine gebrochene Niederhaltefeder festgestellt. Niederhaltefedern dienen zur korrekten Positionierung des Brennelementes. In jedem Brennelement des betroffenen Typs sind 16 Niederhaltefedern verbaut. Die betroffenen Brennelemente wurden nicht wieder eingesetzt.

 

Ein weiteres meldepflichtiges Ereignis gab es bei den Prüfungen von Befestigungen von Schaltern zur Stellungsanzeige an zwei Armaturen, deren Funktion jedoch jederzeit gewährleistet war.

 

Beide Ereignisse wurden laut der Mitteilung der zuständigen Aufsichtsbehörde fristgerecht gemeldet. Weitere Prüfungen sicherheitstechnisch wichtiger Komponenten wurden ohne Auffälligkeiten abgeschlossen. Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten wurden vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des Tüv intensiv kontrolliert und überprüft.

 

Diese Prüfungen bestätigten dem Ministerium zufolge, dass keine Abweichungen vom genehmigten Zustand der Anlage vorliegen. Die Zustimmung zum Wiederanfahren ist deshalb erteilt worden.

 

Lingener Tagespost

Ressort Kreis Emsland

Ausgabe vom 02. Juni 2017