Lingener RWE-Auszubildende besuchen Trading-Floor

Energie wird rund um die Uhr in Essen gehandelt

Während ihrer Ausbildung am Kraftwerkstandort Lingen lernen die Azubis viel über die Stromerzeugung im Kern- und Erdgaskraftwerk. Bei einer Exkursion zum sogenannten Trading-Floor der RWE haben 15 Azubis jetzt erfahren, wie der Strom und weitere Energiehandelsgüter wie Gas, Kohle, Öl, Biomasse und auch CO2-Zertifikate den Weg zum Kunden finden.

Im Essener Handelsraum der RWE Supply & Trading GmbH wird nicht nur strategisch gearbeitet, es wird auch gehandelt – in Teilen gar 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. In den Kernzeiten der europäischen Energiehandelsmärkte beschäftigen sich über 50 Energiehändler, unterstützt von rund 260 weiteren Kollegen, im 3850 Quadratmeter großen Energie-Handelsraum damit, die Energie zu handeln.

 

Die energiewirtschaftlichen „Strippen“ des RWE Konzerns laufen hier zusammen. Zum einen werden die Brennstoffe und CO2 Zertifikate für den RWE-Kraftwerkspark eingekauft. Zum anderen werden gleichzeitig minütlich Entscheidungen über Stromein- und -verkäufe an internationalen Energiebörsen getroffen. Dies geschieht online über spezielle Rechnersysteme oder traditionell per Telefon.

Weil Wetter und Klima immer wichtiger werden für Angebot und Nachfrage von Energie, arbeiten im Essener Handelsraum auch Meteorologen. Außerdem liefern rund ein Dutzend Analysten die zu erwartenden Trends. Auch Physiker, Mathematiker und Ingenieure sind im Einsatz.

Im Jahr 2014 wurden so durch die RWE Tochter rund 1500 Milliarden Kilowattstunden Strom gehandelt. Insgesamt wurden neben Strom auch 685 Millionen CO2 Zertifikate, 393 Milliarden Kubikmeter Gas, 735 Millionen Tonnen Kohle und über 1,5 Milliarden Barrel Öl gehandelt.

Abgeschlossen wurde die Besichtigung mit einem Blick in die Lastverteilung, von wo aus der Einsatz der RWE Kraftwerke koordiniert wird. Sehr gut konnten die Azubis hier den Einfluss der Wetterlagen auf die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien beobachten.

 

 Meppener Tagespost
Ausgabe vom 12. Oktober 2015
Ressort Kreis Emsland