Industrielle Inseln im Park

Lingen wächst und wächst und…

Gespräch mit OB Dieter Krone

Dass die Stadt nach wie vor wächst, und dies trotz des demografischen Wandels, führt Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone vor allem auf eines zurück: „Wir bieten ein weit gefächertes Industrie- und Gewerbespektrum mit den dazugehörigen weichen Standortfaktoren. Das macht unsere Stadt aus, und das macht unsere Attraktivität aus“, ist sich der Verwaltungschef sicher, dass dem Aufwärtstrend der Emsstadt noch kein Ende gesetzt ist.


Einige Zahlen gefällig? Lingen hat zurzeit die höchste Einwohnerzahl aller Zeiten: In der Stadt leben mit ihrem Erstwohnsitz 52556 Menschen. Zählt man dann noch die Einwohner mit Zweitwohnsitz hinzu, kommt die Verwaltung auf 56000 Bürger. Krone: „In den vergangenen drei Jahren haben wir 1408 neue Wohnungen genehmigt. 502 neue Ein- und 281 neue Mehrfamilienhäuser. Ausgewiesen in unseren Neubaugebieten und in der Stadt, um unserem Anspruch einer Innenentwicklung gerecht zu werden“, resümierte der Oberbürgermeister.


Vor diesem Hintergrund betonte Krone, dass man auch mit dem Industriepark Lingen stärker in die Vermarktung treten wolle. In dem rund 500 Hektar großen Industriepark, dem größten Norddeutschlands, stünden noch 150 Hektar zur freien Verfügung. „Dralon möchte hier ein Carbonwerk errichten. Wir sind deshalb bemüht, hier weitere affine Unternehmen anzusiedeln, um die Wertschöpfungskette bei uns zu haben“, blickt der Oberbürgermeister in die nächsten Jahre. „Das ist ein Zukunftsthema, weil Industrie und Gewerbe unsere Arbeitsplätze vor Ort sichern und neue ausweisen.“


Deshalb wünscht sich Krone auch, dass das RWE-Gaskraftwerk in Lingen zukünftig durchläuft und nicht, wie in diesem Jahr, für viele Monate eingemottet wird. Das könne sich die Stadt nicht leisten, weder als verlässlicher Energieversorger noch vor dem Hintergrund des politisch gewollten Versprechens, den Ausstoß von Kohlendioxid weltweit zu vermindern. Das sei ein Beitrag, den RWE leisten könnte.


Dass dem natürlich auch infrastrukturell Rechnung getragen werden muss, verdeutlicht der Verwaltungschef an der Sanierung und dem Neubau von Kindergärten und Schulen, wie unlängst in Damaschke. „Auch im kommenden Jahr sind in dieser Richtung Erweiterungen geplant, um der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine optimale Voraussetzung zu geben.“


Damit das auch alles funktioniert, insbesondere in der Kommunikation und dem Datenaustausch, wird bereits Mitte Januar der zweite Abschnitt in Sachen Breitbandausbau freigeschaltet. „Mit turbomäßigen 100 MB können dann 95 Prozent der Bürger der Stadt über die Glasfasertechnik miteinander ins Gespräch kommen. Und die verbleibenden fünf Prozent werden mittels Funktechnologie versorgt“, freut sich Krone über die Modernisierung des Kommunikationsaustausches. Damit sei Lingen weit und breit die erste Stadt in der Fläche, die mit einem schnellen und verlässlichen Internet nahezu komplett versorgt sei.

 

Lingener Tagespost

Ausgabe vom 31. Dezember 2014