Industrielle Inseln im Park

Kommentar: Carbon als Katalysator für neue Firmen

Ein Glücksfall für die Stadt

Die schon weit vorangeschrittenen Planungen von Dralon, in Lingen Carbon herstellen zu wollen, sind für die Stadt ein Glücksfall.


Gerade vor dem Hintergrund, dass das RWE-Kernkraftwerk Emsland 2022 abgeschaltet werden soll und auch die RWE-Gaskraftwerke aufgrund des Vorrangs der regenerativen Energien kaum noch zum Einsatz kommen, ist die Neuansiedlung dieses Industriezweiges nur zu begrüßen.


Von Bedeutung sind nicht nur die geplanten 150 Millionen Euro, die hier investiert werden und die 80 zusätzlichen Arbeitsplätze. Die Carbonfaserproduktion könnte auch der Katalysator einer ganz neuen Wertschöpfungskette mit affinen Unternehmen sein – Platz genug für weitere Ansiedlungen ist im Industriepark Süd vorhanden. Apropos 150 Millionen Euro: Man wird heute in Deutschland lange suchen müssen, um ein Unternehmen zu finden, das an nur einem Standort bereit ist, so viel Geld in die Hand zu nehmen.


Außerdem könnte die Carbonherstellung Initiator einer weiter reichenden Zusammenarbeit mit der Hochschule auf dem Campus Lingen sein. Fachkräfte könnten in neuen Studiengängen ausgebildet und an attraktive Unternehmen in Lingen und der Region gebunden werden.


Sollte es tatsächlich zu dieser Ansiedlung kommen, würde Lingen seinem Ruf als planungssicherer und zukunftsorientierter Industriestandort in der Region weiter gerecht werden.

 

Quelle: NOZ Online-Ausgabe vom 21. Dezember 2013