Emco Group mit höchstem Umsatz in 70-jähriger Firmengeschichte
Emco bleibt Familienunternehmen
„Auch für das Geschäftsjahr 2016 erwarte die Gruppe ein moderates Wachstum“, sagte Christian Gnaß im Gespräch mit der Redaktion. Der 54-jährige Sprecher des Familienunternehmens ist nach dem Tod von Harald Müller im Dezember 2015 weiterhin geschäftsführender Gesellschafter.
Müller Visionär und Gesicht
Der Tod Müllers, der Visionär, Entscheider und Gesicht des Unternehmens mit seinen Geschäftsbereichen Badausstattung, Bau- und Klimatechnik, Büro- und Befestigungstechnik sowie Elektrorollern war, bedeutet in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens keine Zäsur. Die Nachfolgeregelung innerhalb der Emco Group war langfristig vorbereitet. Zwischen Gnaß und Müller stimmte die Chemie. „Wir haben Tür an Tür zusammengearbeitet“, beschrieb er das gute Verhältnis zu der Unternehmerpersönlichkeit.
Gnaß seit 2012 Sprecher der Geschäftsführung
Gnaß war 2008 als technischer Geschäftsführer nach Lingen gekommen. Der 54-jährige gebürtige Bielefelder hatte als studierter Maschinenbautechniker zuvor leitende Funktionen in der Automobilindustrie ausgeübt, unter anderem in Detroit/USA und den Niederlanden. Im Jahr 2012 ernannte ihn Müller zum Sprecher der Geschäftsführung. Gnaß übernahm das operative Geschäft, während sich Müller auf die Strategie konzentrierte. Die Investitionen von Emco in die Elektromobilität – das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über das größte Elektroroller-Angebot in Deutschland – gehen auf die Impulse von Müller zurück.
Auch wenn Gnaß nun die alleinige Geschäftsführung innehat, bleibt die Emco Group ein Familienunternehmen. Die Familie Müller hält die Mehrheitsanteile und nimmt eine aktive Rolle in der Gesellschafterversammlung ein. „Sie begleitet die strategische Ausrichtung der Gruppe“, erklärte der 54-Jährige, der ebenfalls Anteile am Unternehmen hält. Die Breite des Produktportfolios von Emco mit über 90-prozentiger Fertigungstiefe und einer Eigenkapitalquote jenseits der 50 Prozent bleibe ein Garant für Stabilität und weiteres Wachstum im Unternehmen, unterstrich Gnaß.
Der Unternehmenssprecher verwies darauf, dass Emco ein modernes Unternehmen sei, das sich permanent an die Gegebenheiten des Marktes anpasse. „Veränderungen sind unsere Kontinuität – genau das haben wir von Harald Müller gelernt,“ griff Gnaß ein Wort des verstorbenen Unternehmers auf.Von den weltweit über 1200 Mitarbeitern sind gut 600 in Lingen beschäftigt. Die Stadt mit drei Werken, Verwaltungszentrale und einem Forschungs- und Entwicklungszentrum bleibt größter Standort innerhalb der Unternehmensgruppe.
Der Artikel erschien in der Onlineausgabe der NOZ und ist hier abrufbar.