Bundesverband Wärmerecyling mit Sitz in Lingen gegründet
Initiative der Jaske und Wolf Verfahrenstechnik GmbH
Jeder kennt die Situation – die Ausgaben für Wärme sind viel höher als für Strom. Das betrifft vom Privathaushalt bis zur Industrie jeden. Zwölf Institutionen haben nun die Gründungssatzung des „Bundesverband Wärmerecycling e. V.“ unterzeichnet – einer neuen Netzwerkplattform für mehr Energieeffizienz im Wärmesektor mit Sitz in Lingen. Zu den Gründungsvätern und Initiatoren des Verbandes gehört die Jaske und Wolf Verfahrenstechnik GmbH aus Lingen.
„Der Verband bündelt das vorhandene Energieeffizienz-Know-How der Mitglieder und stellt es dem Netzwerk zur Verfügung. Zentraler Anspruch ist, den aktuellen Stand der Technik anhand von bereits realisierten Projekten und valider Daten zu publizieren. Dadurch entsteht Transparenz in wichtigen Punkten wie Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit“, stellt Geschäftsführer Wolfgang Jaske die Funktion des Bundesverband Wärmerecycling e.V. vor. „Für jede Anwendung kann die jeweils optimale Lösung erarbeitet werden. Erfolgreiche Pilotprojekte werden hervorgehoben und können auf andere Bereiche und energieintensive Branchen übertragen werden. Kurz gesagt: Als Netzwerk kompetenter Partner möchten wir alle technischen Anlagen und Prozesse im Wärmesektor kontinuierlich verbessern. Wärmerecycling ist der Schlüssel zu Effizienz und Erfolg“, so der Lingener. Die Stadt Lingen begrüßt die Gründung des Bundesverbands Wärmerecycling e. V. Oberbürgermeister Dieter Krone betont, dass sich das neue Kompetenzzentrum Energiemanagement der Stadt Lingen, die Hochschule Osnabrück – Campus Lingen mit dem Studiengang Energiemanagement und der Bundesverband Wärmerecycling e. V. in idealer Weise ergänzen und Synergien entwickeln und nutzen können.
In der öffentlichen Debatte zur Energiewende spiele der Wärmesektor bislang noch keine bedeutende Rolle. Dabei hänge das Gelingen der Energiewende ganz entscheidend vom Umbau der Wärmeversorgung ab. Mehr als 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs bzw. aller CO2-Emissionen entfallen auf den Wärmebereich. „Nicht umsonst sprechen viele Experten beim Umbau der Wärmeversorgung – der sogenannten Wärmewende – von einem „schlafenden Riesen“. Genau hier setzt der neue Bundesverband Wärmerecycling e. V. an“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Matthias Reckzügel, Leiter des Kompetenzzentrums Energie an der Hochschule Osnabrück.
Wenn es gelingt, nur ein Prozent der Wärmeenergie in Deutschland zu recyceln, können dadurch 2.500.000 Tonnen CO2 oder 1.000.000 Tonnen Erdgas pro Jahr eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von ca. 750.000 Einfamilienhäusern. „Das ist eine unvorstellbar große Menge“, stellt Dr. Wolf fest.
„Bäderbetriebe sind bekanntermaßen sehr energieintensiv“, ergänzte Jürgen August, Leiter Bädertechnik bei den Stadtwerken Osnabrück, beim offiziellen Unterzeichnungstermin. „In diesem Bereich gibt es insbesondere in der Wärmerückgewinnung noch sehr viel Effizienzpotential.“ Das Moskaubad in Osnabrück, das bereits mit einer hocheffizienten und preisgekrönten Wärmerückgewinnungstechnologie sowie einer innovativen Lüftungstechnik bundesweit zu den Bäder-Energievorreitern gehört, ist das erste Referenzobjekt des neu gegründeten Verbandes. Das Verfahren hat die Jaske & Wolf Verfahrenstechnik GmbH entwickelt.
Die Gründungsmitglieder des Bundesverbandes Wärmerecycling e.V. setzen sich aus den unterschiedlichsten Branchen und Institutionen zusammen. „Wenn wir das große Potenzial des Wärmerecyclings nutzen, kann das wesentlich zum Erreichen der Klimaschutzziele beitragen. Das wird nur gelingen, wenn alle Akteure am gleichen Strang ziehen. Wir begrüßen deshalb, dass die unterschiedlichen Netzwerkpartner ihr Wissen und ihre Erfahrungen jetzt in einem Verband zusammentragen und bündeln“, so Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Darin sind sich alle Gründungsmitglieder einig.
Die Gründungsmitglieder in alphabetischer Reihenfolge
- Energiedienst AG, Jörg Bleile
- Hochschule Osnabrück, Prof. Dr. Tim Wawer
- HTP Ingenieur GmbH & Co. KG, Johannes Bott
- innotec Industrievertretung, Theo Caffier
- Jaske & Wolf Verfahrenstechnik GmbH, Dr. Peter Wolf
- Klima- und Energieagentur Niedersachsen GmbH, Lothar Nolte
- LEO Lokale – Energie – Optimierungen, Prof. Dr. Matthias Reckzügel
- MdL Axel Miesner
- Stadtwerke Hannover AG, Matthias Wohlfahrt
- Stadtwerke Osnabrück AG, Jürgen August
- Steinbeis Transferzentrum, Uwe Fritsch
- Viessmann Deutschland GmbH, Thomas Krause