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Lingener Onlinehändler EMP steigert Umsatz

Weiteres Wachstum geplant

Die EMP Handelsgesellschaft ist weiterhin auf Wachstumskurs. Für das laufende Kalenderjahr rechnet Europas größter Versandhändler von Merchandising-Artikeln in Sachen Metal und Rock mit steigenden Umsatzzahlen und einem Plus bei den versandten Paketen. Im kommenden Jahr will das Lingener Unternehmen sein Personal aufstocken, das Sortiment vergrößern und den Umsatz weiter steigern.

 

Ein Jahr nach der Übernahme des 1986 in Lingen gegründeten Unternehmens durch den US-Konzern Warner Music Group (WMG) zeigt die Entwicklung weiter nach oben. Für das laufende Kalenderjahr prognostiziert Geschäftsführer Ernst Trapp auch angesichts des jetzt in die heiße Phase gehenden Weihnachtsgeschäftes den Jahresumsatz auf rund 250 Millionen Euro. Bis Ende Dezember sollen rund fünf Millionen Pakete mit Fan-Artikeln das Logistikzentrum des Onlinehändlers verlassen haben. 2017 waren es nach Unternehmensangaben rund 200 Millionen Euro Jahresumsatz bei rund vier Millionen Paketen.

80.000 Artikel

Damit wollen sich die Rocker unter den Merchandising-Händlern allerdings nicht zufrieden geben. Als Ziel für 2020 gibt Trapp einen Anstieg des Umsatzes um einen zweistelligen Prozentsatz aus. Um das zu erreichen, will das Unternehmen unter anderem neue Zielgruppen ansprechen und das bislang rund 80.000 Artikel umfassende Sortiment deutlich erweitern. Als neue Zielgruppe haben die Verantwortlichen unter anderem die Altersklasse der Sechs- bis Neunjährigen identifiziert. Nicht etwa, weil diese schon selbst einkaufen, sondern weil deren Eltern ihre eigenen Vorlieben häufig auf ihre Kinder übertragen. Wenn beispielsweise ein Vater Fan einer bestimmten Band ist, stattet er gerne auch sein Kind mit einem entsprechenden T-Shirt aus. Wie hoch das Interesse sei, zeigt laut Trapp die hohe Nachfrage nach Stramplern mit Band-Logos für eine noch jüngere Zielgruppe.

Vollautomatische Sortieranlage

Um die wachsenden logistischen Herausforderungen zu meistern, hat EMP in seiner erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen neuen Logistikhalle im wahrsten Sinne des Wortes noch einen draufgesetzt und eine zweite Ebene eingezogen. Neben der auf weiteres Wachstum ausgelegten Ausweitung der Fläche hat das Unternehmen in diesem Jahr rund drei Millionen Euro in eine vollautomatische Sortieranlage investiert. Durch die neue Technik und das mehr an Platz sieht Trapp Potenzial für eine langfristige Verdoppelung der Kapazitäten am Heimatstandort.

"Mehr Festangestellte"

Da dieses Ziel nicht nur durch Fläche und Technisierung erreicht werden kann, will EMP auch die Anzahl seiner Mitarbeiter erhöhen. In erster Linie im Bereich der Logistik, aber auch in Einkauf, Marketing und Vertrieb. Budgetiert ist für das kommende Jahr laut Trapp eine Aufstockung der Festangestellten um 100. Ein Teil dieser Festanstellungen soll aus der Umwandlung von Zeitarbeitsstellen resultieren, um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, so der Geschäftsführer. Ganz aufgeben wolle EMP die Beschäftigung von Zeitarbeiten allerdings nicht. Diese seien zur Abfederung von Auftragsspitzen weiterhin unverzichtbar. "Eine gewisse Flexibilität bleibt erhalten", sagt Trapp. Erst im Sommer 2017 hatte EMP einen Anstieg der Mitarbeiter bis 2020 angekündigt. Aktuell beläuft sich der Mitarbeiterstamm des Unternehmens in Lingen laut Trapp auf rund 600.

"Leer gegrast"

Unabhängig von der Flexibilität für das Unternehmen gestalte sich die Suche nach Personal zunehmend schwieriger, so Trapp. Das gilt laut Trapp für alle Abteilungen, egal ob für einfachere oder hochqualifizierte Tätigkeiten. Beispielsweise seien - egal ob in der Region oder bundesweit - kaum noch Datenanalysten zu finden: "Der Markt ist leer gegrast". Datenanalysten werden nicht nur von EMP händeringend gesucht, sondern auch von anderen Unternehmen, die ihr Geschäft online machen.

Zwischenbilanz

Eine zufriedene Zwischenbilanz zieht Trapp nach einem Jahr der EMP-Zugehörigkeit zum Weltkonzern Warner Music Group. EMP könne innerhalb seiner Geschäftsmodells weiterhin relativ autonom und autark agieren: "Das wächst gut zusammen".

 

 

Foto: EMP Handelsgesellschaft mbH