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Deutscher Arbeitsschutzpreis geht an Lingener Bauunternehmen Mainka

Unfallquote weit unter dem Branchenschnitt

Durchschnittlich 54,8 meldepflichtige Unfälle je 1000 Mitarbeiter haben deutsche Baufirmen 2018 gemeldet. Bei Mainka in Lingen liegt diese Quote bei 1,9. Für die hinter diesen Werten stehende Sicherheitskultur hat das Unternehmen jetzt den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019 erhalten.

 

"Wir bauen sicher - oder gar nicht" lautet nach Aussage des geschäftsführenden Gesellschafters Andreas Mainka seit 1996 das Motto in dem aktuell rund 600 Mitarbeiter zählenden Bauunternehmen mit Sitz im Industriepark Lingen-Süd. 800 Mitarbeiter sind es in der Mainka-Unternehmensgruppe, rund die Hälfte kommt aus der Region.

Als "Sahnehäubchen" für all die Bemühungen im Bereich Sicherheit bezeichnete Mainka in einem Gespräch mit unserer Zeitung die auf der Arbeitsschutzmesse in Düsseldorf übergebene Auszeichnung in der Kategorie "Strategisch": "Ich bin stolz auf unser Team. Denn eine solche Bewusstseinsänderung schafft man nicht in ein oder zwei Jahren. Das ist eher ein Langstreckenklauf."
 

Ein meldepflichtiger Unfall. Das ist laut der Bau-Berufsgenossenschaft bei mehr als drei Fehltagen der Fall. Mainka hingegen meldet Unfälle und Vorfälle bereits, wenn der Mitarbeiter am Folgetag nicht wieder arbeiten kann. "Das beweist eine gelebte Fehler- und Meldekultur, die zudem durchgängig im gesamten Unternehmen gilt. Das ist Arbeitsschutz als Grundpfeiler einer Fürsorgekultur in einer Branche mit traditionell hohen Unfallzahlen", heißt in der Jury-Entscheidung.

 

Heute sind bei Mainka zehn Mitarbeiter unter Leitung von Henning Rolfes im Bereich der Arbeitssicherheit eingesetzt. "Eine solche Zahl gibt es nicht in vielen weiteren Unternehmen", erklärt Mainka. Angefangen hat dabei alles 1996. Eine Krisenzeit auf dem Bau. "Auch wir hatten wenig zu tun und fingen an, Tankstellen zu bauen." 1996 geriet dann der Shell-Konzern in die Kritik, weil sie die Öl-Plattform Brent Spar im Atlantik versenken wollten. Shell reagierte und erhöhte den Umweltschutz. "Und sie achteten auf ihren Baustellen penibel auf die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben", sagt Mainka und so erhöhte auch er die Sicherheitsstandards. Gleichzeitig sah er die Chance, sich damit in der Krise von Mitbewerbern zu unterscheiden. Heute sei es zudem auch bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter durchaus ein Vorteil, so auf das Thema Sicherheit zu setzen.

174 Tankstellen gebaut

Nach 174 gebauten Tankstellen lief dieser Bereich bei Mainka nach dreieinhalb Jahren aus. Doch der Sicherheitsgedanke blieb. Nun mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis so etwas wie der "Ritterschlag", nachdem 2018 drei Azubis von Mainka bereits den Jugend-Arbeitsschutzpreis gewonnen haben. Ausrichter des branchenübergreifenden Wettbewerbs sind das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung.

 

Andreas Mainka, der bei Mainka für das Thema Sicherheit zuständige Henning Rolfes und Laudator Peer-Oliver Villwock aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

 

Foto: DASP/Stefan Floss