Bücker + Essing gibt dem Motor ein zweites Leben
Lingener Unternehmen auf Wachstumskurs
Ein zweites Leben für den Motor: So formuliert Carsten Leimer, Geschäftsführer von Bücker + Essing die zentrale Aufgabenstellung des Unternehmens an der Friedrich-Ebert-Straße in Lingen. Im 55. Jahr seiner Unternehmensgeschichte befindet sich Bücker & Essing auf einem Wachstumskurs.
Energie, Industrie, Transport sowie Verdichter- und Industrieservice beschreiben die vier Geschäftsfelder des Unternehmens. Die Grundüberholung und Instandsetzung von Diesel- und Gasmotoren, die mechanische Bearbeitung von Komponenten, der Austausch kompletter Motoren und ein umfassender Vor-Ort-Service gehören zum Kerngeschäft.
Dem Start von Bücker + Essing im Jahr 1963 lag der Gedanke zugrunde, Motoren für die Automobilindustrie durch Grundüberholungen wieder in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Auch wenn sich im Laufe der Jahrzehnte immer weitere Geschäftsfelder erschlossen: "Das sogenannte 'Remanufacturing', die Wiederherstellung, ist als Gründungsidee geblieben", erläutert Leimer im Gespräch mit der Redaktion. Der 51-Jährige ist seit vier Jahren im Unternehmen. Er hat Betriebswirtschaft studiert und ein Ingenieursstudium im Bereich Maschinenbau und Konstruktionstechnik abgeschlossen.
Was anfangs primär ökonomische Gründe hatte, ist längst auch unter ökologischen Aspekten ein Thema im Markt. Die Instandsetzung von Motoren, Großkomponenten und Anlagenteilen wie Kurbelwellen, Zylinder, Zylinderköpfe, Verdichter, Turbinen, Pumpen und Generatoren für verschiedene Industriezweige spart Rohstoffe und Energie und schont die Umwelt.
Serviceleistungen für die Energiebranche - Stichwort Blockheizkraftwerke - haben dabei nach Angaben von Leimer in ihrer Bedeutung für Bücker + Essing zugenommen, ohne dabei aber zu dominieren. Das Unternehmen will sich nicht abhängig machen von einem Geschäftsfeld, dessen Entwicklung auch politischen Einflüssen und Entscheidungen unterliegt. "Weiterer Wachstumstreiber ist die Industrie", betont der Geschäftsführer.
Insbesondere durch mobile Reparaturlösungen hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. "Wir entwickeln immer wieder Verfahren, mit denen wir typische Motorenschäden bereits vor Ort beheben können“, erläutert der 51-Jährige. Wenn der Motor oder einzelne Komponenten sehr groß seien, schwer zugänglich oder das Unternehmen weit entfernt, sei es häufig günstiger und zeitsparender, die Bauteile vor Ort reparieren zu lassen. Unser mobiler Service ist europaweit im Einsatz", sagt Leimer.
Der räumliche Schwerpunkt der Aufträge für Bücker + Essing liegt in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Süddeutschland und in den neuen Bundesländern sind die Lingener unterwegs. Landesgrenzen sind ebenfalls keine Auftragsgrenzen. "Wir hatten gerade eine große Instandsetzung in den Niederlanden, drei Wochen waren Mitarbeiter von uns dort", erläutert der Betriebswirt und Ingenieur.
Derzeit beschäftigt Bücker + Essing 140 Mitarbeiter, 30 mehr als noch vor vier Jahren. Seit 2014 gehört das Unternehmen zur Sercoo Group. Darin zusammengefasst sind fünf Unternehmen rund um die Wertschöpfungskette Biogasanlagen, Blockheizkraftwerke, Motoren und Turbolader. Weitere Standorte sind Zeven, Willich, Verl und Rheine. Innerhalb der Sercoo-Gruppe hat das Lingener Unternehmen zentrale Funktionen wie Buchhaltung, Personalwesen und IT übernommen. Dies stärke den Standort in Lingen zusätzlich, unterstreicht Leimer.
Auch die weitere Entwicklung des Unternehmens in Lingen sieht der Geschäftsführer optimistisch. Die Auftragsbücher seien bereits sehr gut gefüllt. "Wir starten mit einem Auftragsbestand ins neue Jahr, der mehr als doppelt so hoch ist wie im Jahr zuvor", betont Leimer. Geplant sei, 2019 den Maschinenpark weiter auszubauen und rund 1,5 Millionen Euro in ein mechanisches Bearbeitungszentrum zu investieren. Die bestehenden Anlagen würden um modernste Bearbeitungstechnologien erweitert, um die Instandsetzung noch schneller und effizienter zu gestalten. "Wir sehen uns als Problemlöser rund um den Motor, in Lingen oder vor Ort beim Kunden", sagt der Geschäftsführer.
Dies alles sei nur möglich mit einer hoch qualifizierten und motivierten Mannschaft, hebt der Geschäftsführer die Leistungen der Beschäftigten von Bücker + Essing hervor. Das Unternehmen ehrt im Rahmen der Weihnachtsfeier an diesem Freitag übrigens neun Mitarbeiter, die 40 Jahre und länger im Unternehmen beschäftigt sind. Dass 95 Prozent der Beschäftigten sich zur Feier angemeldet haben, wertet Leimer als guten Teamgeist an der Friedrich-Ebert-Straße.
Die Motorinstandsetzung gehört zum Kerngeschäft des Lingener Unternehmens Bücker + Essing.
Foto: Bücker + Essing.