Baerlocher investiert 2,6 Millionen Euro in neues Labor im IndustriePark
„Lingen zieht als Stadt, gerade auch für junge Familien“
Seit 1978 produziert das weltweit tätige Familienunternehmen Baerlocher am Standort Lingen Zusatzstoffe für die kunststoffverarbeitende und Basisrohstoffe für die chemische Industrie. Nun hat die Firma im Industriepark Süd ein neues Labor in Betrieb genommen.
Das neue Labor dient der Forschung und Entwicklung. Es war vorher am Verwaltungssitzsitz des weltweit tätigen Unternehmens in Unterschleißheim nahe München angesiedelt. „2021 haben wir entschieden, dass die Forschungs- und Entwicklungsabteilung näher an die Produktion von Baerlocher rücken soll“, begründet Werkleiter Christian Schulze Severing die Verlegung nach Lingen. Im Dezember 2023 ist das Labor nach Lingen gezogen.
Mit dem Labor sind auch Arin Fuhrmann, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Baerlocher, und vier weitere Mitarbeiter aus Süddeutschland nach Lingen gezogen. 2,6 Millionen Euro hat das neue Labor gekostet. „Neben den reinen Baukosten hat auch die technische Ausstattung zum Preis beigetragen“, erläutert Fuhrmann. Er nennt beispielhaft die Be- und Entlüftungsanlage und die Steuerungstechnik.
Luft im Labor muss mehrmals pro Stunde ausgetauscht werden
„Achtmal pro Stunde muss die komplette Luft im Labor ausgetauscht werden“, verweist Fuhrmann auf gesetzliche Vorschriften. Zudem seien aus Sicherheitsgründen über allen Arbeitsplätzen des Labors zusätzliche schwenkbare Abluftarme angebracht. „Deshalb benötigen wir eine große Lüftungsanlage, die sich draußen hinter dem Labor befindet“, sagt Fuhrmann.
Mit einer auf zwei Etagen verteilten Fläche des neuen Labors von knapp 400 Quadratmetern hat sich die schon im Lingener Werk vorhandene Laborfläche ungefähr verdoppelt. Geforscht wird dort an neuen Produkten, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen und den CO₂-Fußabdruck der Produktion von Baerlocher zu senken.
Produkte von Baerlocher sind für Kunden „Salz in der Suppe“
Die Produkte von Baerlocher sind breit gefächert, sie reichen von Reifenherstellern über Fabrikanten von Haushaltswaren bis hin zum Bausektor. Fuhrmann nennt ein Beispiel: „Durch von uns entwickelte Zusatzstoffe werden Putz und Mörtel wasserabweisend.“ Zudem könnten die Eigenschaften von Schmiermitteln verändert werden, die von den Kunden von Baerlocher in ihren Produktionsprozessen verwendet werden. „Unsere Produkte sind für unsere Kunden quasi das Salz in der Suppe“, sagt Fuhrmann.
„Wir stehen am Anfang der Wertschöpfungskette“, fügt Thomas Doege, Geschäftsführer von Baerlocher, hinzu. In Zukunft solle das neue Labor nicht nur für den Produktionsstandort Lingen, sondern weltweit für Baerlocher genutzt werden. Mittelfristig kann Doege sich eine Aufstockung des Personals sowohl im Labor als auch in der Lingener Produktion vorstellen. Probleme, auch hochqualifizierte Fachkräfte zu finden, sieht Doege nicht. „Lingen zieht als Stadt, gerade auch für junge Familien“, sagt der Baerlocher-Geschäftsführer.
Quelle: noz.de/46715648
Foto: Stadt Lingen (Ems)